4. Jugendforum in Lauda-Königshofen

© Matthias Ernst
Mit rund 60 Jugendlichen war das 4. Jugendforum der Stadt Lauda-Königshofen so gut besucht wie nie zuvor. Die Veranstaltung, die im Rathaussaal stattfand, wurde erstmals komplett in städtischer Eigenregie durchgeführt – ein deutliches Zeichen für die wachsende Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein der jungen Generation. Im Zentrum stand das von der Stadt vorgegebene Schwerpunktthema „Digitalisierung – Chancen und Risiken“, das die Teilnehmenden in all seinen Facetten beleuchteten.
Bürgermeister Dr. Lukas Braun eröffnete das Forum und zeigte sich beeindruckt von der großen Resonanz und dem Engagement der Jugendlichen. Er betonte die Bedeutung des Jugendforums als Plattform für Mitbestimmung und Beteiligung und lobte ausdrücklich die Ernsthaftigkeit, mit der sich die jungen Menschen dem komplexen Thema Digitalisierung näherten. Besonders bemerkenswert fand Braun, dass nicht nur die positiven Aspekte zur Sprache kamen, sondern auch die kritischen Seiten der digitalen Entwicklung. Dass gerade diese negativen Auswirkungen so intensiv diskutiert wurden, überraschte ihn – und regte zugleich zum Nachdenken an.
Fachbereichsleiterin Sabine Baumeister, die seitens der Stadt die organisatorische Verantwortung trug, wurde bei der Vorbereitung und Durchführung tatkräftig von den Auszubildenden der Stadtverwaltung unterstützt. Gemeinsam sorgten sie für einen reibungslosen Ablauf und dafür, dass sich die Jugendlichen ganz auf den inhaltlichen Austausch konzentrieren konnten.
In verschiedenen Arbeitsphasen setzten sich die Teilnehmenden mit den Auswirkungen der Digitalisierung in ihrem Alltag auseinander – sei es in der Schule, in der Freizeit oder im späteren Berufsleben. Dabei kamen viele persönliche Erfahrungen zur Sprache: Etwa die Unsicherheit im Umgang mit künstlicher Intelligenz und Robotik, die Angst vor Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt oder die Frage, wie weit Digitalisierung in Schule und Bildung wirklich nützt. Auch der sensible Bereich des Cybermobbings wurde offen angesprochen – ebenso wie die kontroverse Diskussion um ein mögliches Handyverbot an Schulen. Die Jugendlichen zeigten dabei nicht nur ein hohes Maß an Reflexionsfähigkeit, sondern entwickelten auch konkrete Ideen und Vorschläge, wie digitale Herausforderungen im kommunalen und schulischen Kontext besser bewältigt werden können.
Im Anschluss an die Gruppenarbeiten stellten die Teilnehmer ihre Ergebnisse vor Bürgermeister Braun und mehreren Mitgliedern des Gemeinderats vor. Die Präsentationen waren fundiert, gut strukturiert und zeugten von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema.
Eva-Maria Fürst von der Freien Bürgerliste zeigte sich beeindruckt von der Tiefe der Diskussionen. Sie betonte, dass viele der geäußerten Gedanken wichtige Impulse für die politische Arbeit seien, die sie gerne in den Gemeinderat mitnehmen und dort zur Sprache bringen werde. Auch CDU-Stadtrat Thorsten Haas lobte die Jugendlichen für ihren breiten Informationsstand und die disziplinierte Arbeitsweise während der gesamten Veranstaltung. Besonders hob er hervor, wie sorgfältig und verantwortungsvoll die Jugendlichen mit dem Thema Digitalisierung umgingen.
Das Jugendforum machte deutlich, wie wichtig es ist, jungen Menschen Räume für Austausch, Diskussion und Mitgestaltung zu bieten – gerade bei Themen, die ihre Zukunft unmittelbar betreffen. Die Stadt Lauda-Königshofen sieht sich durch das große Interesse und die Qualität der Beiträge bestärkt, diesen Weg weiterzugehen und die Jugendbeteiligung auch künftig zu fördern. Das nächste Jugendforum wird mit Spannung erwartet – die Latte liegt hoch. Dann, so kam es aus den Reihen der Jugendlichen, auch wieder mit freien Themen, was Sabine Baumeister gerne aufnahm.
© Matthias Ernst am 11.07.2025