50 Jahre Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg
© Matthias Kümmel, Lehrkraft
Mit einem dreiteiligen, abwechslungsreichen Festprogramm feierte die Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg am 1. und 2. Oktober ihr 50-jähriges Bestehen. Ein Festakt mit zahlreichen Ehrengästen eröffnete die Feierlichkeiten, es folgte eine Feier für Ehemalige, Freunde und Unterstützer der Schule. Für die aktuell 830 Schüler veranstaltete man schließlich eine Spiele-Show mit bekannten TV-Formaten aus den letzten fünf Jahrzehnten.
Am 17. September 1974 fing alles an: 117 Schüler in drei Klassen trafen an diesem Tag auf nur vier Lehrkräfte, wenig später kam noch der designierte erste Schulleiter, Heinz Weber, hinzu. Das eigene Gebäude am Höchberger Hexenbruch wurde erst zu Beginn des Schuljahres 1977/78 fertiggestellt, und so fand der Unterricht zunächst in der benachbarten Grundschule, im zweiten und dritten Jahr im heutigen Deutschhaus-Gymnasium statt. Aus dem zarten Pflänzchen Mitte der 70er Jahre ist schnell eine große Realschule geworden, die immer wieder an räumliche Kapazitätsgrenzen stieß und daher zweimal erweitert wurde. Seit der Jahrtausendwende werden dort auch Referendare in sieben Unterrichtsfächern ausgebildet, seit 2006 trägt die Schule den Namen „Leopold-Sonnemann-Realschule“.
Der heutige Schulleiter, Dr. Peter Schüll, begrüßte zu Beginn des Festaktes zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Schulaufsicht und Wirtschaft sowie viele ehemalige Lehrkräfte, Mitarbeiter, frühere Schulleiter, Konrektoren, aber auch den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Frank Baumann, Schulpate der Höchberger Realschule beim Projekt „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“. Mit Linus Pfister, 1974 als Referendar kurz vor Schuljahresbeginn der neuen Schule zugewiesen, war auch eine Lehrkraft der ersten Stunde anwesend.
In seiner Festrede hielt Marcus Ramsteiner, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Unterfranken und bis Februar 2023 selbst Schulleiter in Höchberg, eine Rückschau auf 50 Jahre Sonnemann-Realschule und verglich sie mit einem junggebliebenen Oldtimer: dieser benötigt permanent Wartung und mitunter ein neues „Blechkleid“; dank intensiver Pflege bleibt sein Glanz erhalten und so gewann die Schule immer wieder Auszeichnungen. In einem sehr persönlichen Rückblick auf seine Zeit als Schulleiter in Höchberg unterstrich er die besondere Atmosphäre dieser Schule und lobte den Einsatz und das Engagement aller am Schulleben beteiligten Gruppen und Gremien.
Landrat Thomas Eberth unterstrich die Verantwortung des Landkreises als Schulaufwandsträger des Jubilars, die nicht zuletzt durch den aktuellen Bau eines Erweiterungsgebäudes mit zehn weiteren Unterrichtsräumen zum Ausdruck kommt. Mit diesem Engagement versuche der Landkreis den neuen Herausforderungen, nicht zuletzt auch im Bereich Digitalisierung, gerecht zu werden und in die Zukunft junger Menschen zu investieren.
In einem poetisch gehaltenen Grußwort gratulierte der 1. Bürgermeister der Marktgemeinde, Alexander Knahn, der größten Schule auf Höchberger Grund, zu ihrem Jubiläum. Wie ein menschlicher Körper solle die Realschule fit und vor allem so bleiben, wie sie ist: „Herzlich, nah, menschlich.“
Die Abendveranstaltung für Ehemalige und Freunde, zu der über 600 Gäste erschienen, eröffnete der bekannte Hörfunkmoderator und Comedian Chris Boettcher. Mit einem Auszug aus seinem aktuellen Tourprogramm „Freudenspender“, einigen Klassikern sowie mit speziell auf die Schule gemünzten Passagen begeisterte er das Publikum und sorgte für eine Riesenstimmung in der Schulaula.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Auftritt eines Ehemaligen-Orchesters unter der musikalischen Leitung von Thommy Nees. Anknüpfungspunkt hierfür war das vom früheren Musiklehrer der Schule, Willi Thoma, gegründete und viele Jahre geleitete Schulorchester, das in der Vergangenheit bei Abschlussfeiern, Schulbällen oder auch auf dem Höchberger Marktfest für Stimmung sorgte. Gut 30 Musiker, die meisten davon ehemalige Schüler der Realschule, begeisterten am Jubiläumsabend mit einem kurzweiligen Potpourri aus Bigband-Klassikern und Popsongs.
Neben Schulhausführungen, einer Diashow aus 50 Jahren Schulleben sowie Interviews mit ehemaligen Mitarbeitern und Schülern, die im Vorfeld aufgezeichnet wurden (darunter mit Sebastian Reich, dem wohl bekanntesten Schulabgänger der Höchberger Realschule), konnte an diesem Abend auch ein neuer Schulsong von der Lehrerband uraufgeführt werden. Deren Leiter, Daniel Geiger, hatte das Musikstück im Hinblick auf die 50-Jahr-Feier eigens komponiert.
Abschließendes Highlight der Abendveranstaltung war die überaus spannende Versteigerung einer Simson S51 durch Hartmut Loy, den Vorsitzenden des Elternbeirats, und Schulleiter Peter Schüll. Das Kleinkraftrad, 1980 mit Zweitakt-Motor in Suhl vom Band gelaufen, wurde von der „Oldtimer-AG“ der Schule als schrottreifes Objekt gekauft, aufwendig restauriert und mit einem Elektromotor versehen. Der Erlös der Auktion kommt dem Förderverein der Schule „Pro Real e.V.“ zugute, der damit wiederum Projekte der Schulfamilie unterstützen wird.
© Matthias Kümmel, Lehrkraft
ps / mw am 10.10.2024