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Autor: obx

Datum: 12.05.2025

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Fokus statt Frust: Wie ADHS Alltag und Beruf beeinflusst - und was wirklich hilft

Kurzfristiger Hype oder eine Erkrankung, die im Erwachsenenalter schlichtweg unterschätzt wird? Für den Professor aus Bad Mergentheim ist die Antwort klar: „ADHS ist keine moderne Erfindung, sondern eine ernstzunehmende neurobiologische Störung, die viel zu oft übersehen wird - gerade im Erwachsenenalter“, sagt der Experte.

Der renommierte Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie gilt als Fachmann für das Thema. Doch was steckt wirklich hinter dieser Diagnose? Und wie lässt sich der Alltag für Betroffene leichter gestalten?

Unabhängig von einer formalen Diagnose erleben viele Menschen im Berufsleben und auch im Alltag ähnliche Herausforderungen: den ständigen Wechsel zwischen Aufgaben, das Gefühl, zu wenig geschafft zu haben oder Schwierigkeiten bei der Priorisierung. Experten empfehlen daher praktische Strategien, um den beruflichen Alltag strukturierter zu gestalten und die eigene Konzentration zu fördern.

Dazu gehört beispielsweise eine reizreduzierte Arbeitsumgebung mit klar abgegrenzten Aufgabenbereichen und festen Tagesroutinen. Auch flexible Arbeitszeiten, in denen persönliche Leistungshochs besser genutzt werden können, haben sich bewährt - insbesondere, wenn Aufgaben in kleine, realistische Etappen gegliedert und regelmäßig überprüft werden.

Hilfreich ist außerdem der gezielte Einsatz digitaler Tools wie To-do-Listen oder Fokus-Timer, die dabei helfen, Aufgaben zu priorisieren und Ablenkungen zu vermeiden. Techniken wie die sogenannte „Deep Work“-Methode – also fest eingeplante Zeiten für konzentriertes Arbeiten ohne Unterbrechung – steigern die Produktivität ebenso wie der bewusste Verzicht auf Multitasking. Studien zeigen, dass Arbeitnehmer durchschnittlich 37 Mal pro Stunde zwischen verschiedenen Programmen und Aufgabenfenstern wechseln.

Wer sich hingegen auf eine Aufgabe konzentriert, arbeitet meist effizienter und mit weniger Stress. Unterstützend wirken auch Strategien wie das sogenannte „Monotasking“, bei dem bewusst nur eine Aufgabe bearbeitet wird - ergänzt durch regelmäßige Pausen zur mentalen Erholung.

Auch Achtsamkeitstrainings, digitale Gesundheits-Apps, Gruppen-Trainings und Bewegung spielen eine zentrale Rolle. Schon kurze Einheiten wie ein Spaziergang in der Mittagspause oder einfache Dehnübungen können helfen, die Konzentrationsfähigkeit deutlich zu steigern. Ergänzend kann ein persönliches Coaching oder Mentoring hilfreich sein, um eigene Stärken besser zu erkennen und individuelle Strategien im Alltag zu verankern. Arbeitgeber wiederum können Betroffene gezielt unterstützen - etwa durch klar formulierte Ziele, transparente Kommunikation, ein wertschätzendes Miteinander und die Möglichkeit, Rückzugsräume zu nutzen.

obx am 12.05.2025