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Autor: Tobias Hornung

Datum: 07.10.2024

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Kartierung von Obstbäumen links und rechts der Tauber

2024 10 07 Kartierung Foto copyright Hornung Tobias

© Tobias Hornung

Im Rahmen der Obstsortenkartierung, die kürzlich in Wenkheim stattfand, wurden auch die Apfel- und Birnenbäume zwischen Tauberbischofsheim und Dittigheim, rechts und links der Tauber, vom Tauberländer Streuobstwiesenverein in ein vereinseigenes Baumkataster aufgenommen.

Zusammen mit Werner Nussbaum, ein europaweit bekannter Pomologe, wurden die einzelnen Sorten bestimmt. Die Pomologie (lateinisch „pomum – Baumfrucht“, bzw. „pomona – die Göttin der Gartenfrüchte“) oder Obstbaukunde ist die Lehre der Arten und Sorten von Obst sowie deren Bestimmung und systematische Einteilung. Neben den Sorten wurden auch Alter, Stammdurchmesser, Vitalitätszustand und Sonstiges eingetragen.

Tobias Hornung, 2. Vorsitzender des Vereins, initiierte das Projekt, genauso wie jenes in Wenkheim. Mit Hilfe von Lukas Grumbach und Else Denkaluk konnten die insgesamt 157 Bäume in Listen eingetragen und auf Satelitenbildern nummeriert werden. Eine Erfassung der Daten gibt Einblick in den momentanen Bestand, insbesondere in dessen Menge, Alter, Standort, Pflegezustand und Sorten. Anhand dessen können Sortenlisten erstellt und seltene Lokalsorten erhalten werden. Der Genpool wäre somit gesichert. Die Kontrolle des Bestandes gibt zuverlässige Zahlen über den Schwund von Bäumen und ganzen Beständen. Diese können genutzt werden, um für den Erhalt oder Ausgleich zu sorgen.

Das Pilotprojekt soll als Vorbildcharakter dienen, um Institutionen im Landkreis zum Nachahmen zu bewegen. Mit der Kartierung will sowohl der Obst- und Gartenbauverein Wenkheim, als auch der Tauberländer Streuobstwiesenverein wertvolle Relikte sichtbarer machen und das Bewusstsein für das kulturelle Erbe der Region wecken, so Nussbaum. Dies schützt historische Kulturlandschaften nicht nur vor der Zerstörung, es steigert auch den regionalen Erlebnis- und Erholungswert und trägt – gerade in Zeiten der Globalisierung – zu regionaler Identifikation bei. „Das Projekt sei einzigartig im Landkreis und von hohem Wert“, meint Tobias Hornung. Es geht schließlich um Artenschutz, Klimaschutz, Naturschutz, Versorgung mit Lebensmitteln und um einzigartige Biotope. Auch der einzelne Baum sei schon ein Biotop.

Außerdem wurden auch einige, aus pomologischer Sicht seltene Raritäten entdeckt, die es nun gilt zu erhalten bzw. durch Veredelungen zu vermehren.

Tobias Hornung am 07.10.2024