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Autor: Karl-Heinz Ursprung, Baubiologe IBN u. Bauberater kdR

Datum: 16.10.2025

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Verspielen wir die Zukunft unserer Kinder und Enkel

Porträt KH

Nach 40 Jahren Ignorieren ernstzunehmender Warnungen vor Artensterben und Klimaerwärmung wird uns heute sehr deutlich bewusst: Der Lebensstil in den wirtschaftsstärksten Industrienationen ist ein Weg in die Sackgasse und kein Vorbild für das Überleben der Menschheit.

Die immer noch aktuelle Diskussion um die Heizungsart unserer Häuser – zweifellos eine wichtige Überlegung in Bezug auf die Einsparung von CO2 – betrifft nur den Unterhalt des Hauses. Vernachlässigt wird jedoch die sogenannte „graue Energie“. Das ist die Energie, die erstmal für die Erstellung des Hauses aufgewendet wird. Dazu gehören die Herstellung und der Transport, die Lagerung, der Verkauf und die Entsorgung von Baumaterialien. Auch alle Vorprodukte bis hin zur Rohstoffgewinnung werden eingerechnet und der Energieeinsatz aller Produktionsprozesse addiert. Um die Dimension zu erahnen: Die Zementindustrie verursacht alleine schon acht Prozent der globalen CO2-Emissionen. Das ist mehr als der jährliche Flugverkehr.

Zurzeit entspricht die graue Energie, die in einem Neubau steckt, genauso viel, wie die für den Unterhalt notwendige Betriebsenergie für den gesamten Lebenszyklus des Hauses. Das wird leider in der ganzen Diskussion vernachlässigt. Schlimmer noch: Mit zunehmender Energieeinsparung bei der Betriebsenergie steigt die im Bau enthaltene graue Energie, weil der Materialaufwand für Konstruktion und technische Komponenten zunimmt. Wir verschieben also den Energieverbrauch von der Betriebsphase in die Herstellungsphase. Mit den jetzigen Maßnahmen erhöht sich der Anteil der „grauen Energie“ an dem Energieaufwand für den gesamten Lebenszyklus des Hauses auf 80% gegenüber nur 20% Betriebsenergie.

Verwendung finden weiterhin großflächig Mineralfaserdämmungen und fossile styrol- oder kunststoff-basierte Materialien, die nur mit hohem Energieaufwand herzustellen, kaum wieder verwertbar und gesundheitlich beeinträchtigend sind. Genauso ist es mit klassischen Produkten aus künstlichen Stoffen wie Laminatböden, Farben und Lacken. Dabei gibt es längst Hanf, Kork, Wolle oder Stroh, die eine weitaus bessere Ökobilanz in der Herstellung aufweisen und den C02-Verbrauch drastisch mindern. Sie sind in der Herstellung viel weniger energieaufwändig und können das in ihnen gebundene C02 über viele Jahre speichern.

Solche Baustoffe haben im Vergleich zu Standardprodukten aus dem Baumarkt einen geringen Marktanteil. Für den Bauherrn haben die höheren Investitionen in ein Wohnumfeld aus pflanzenbasierten Rohstoffen einen riesigen Vorteil für die Gesundheit. Sie stärken das Immunsystem, steigern die Vitalität durch die Versorgung mit unbelasteter Luft und garantieren unseren Kindern eine stabilere Gesundheit.

Gesund und ökologisch bauen und renovieren – lassen Sie sich beraten. Lasst uns einen Beitrag für die Zukunft unserer Kinder und Enkel leisten.

Karl-Heinz Ursprung, Baubiologe IBN u. Bauberater kdR am 16.10.2025