Wohlverdienter Ruhestand nach 52 Jahren im Dienste der Mitmenschen – Der für seine Altenarbeit bekannte Ludwig Würzberger geht in Ruhestand
Der Ausdruck „Ende einer Ära“ wird oft gebraucht, doch sehr selten ist er wohl so verdient wie in diesem Fall: Der Tauberbischofsheimer Ludwig Würzberger, der für sein Engagement und seine Aktivitäten in der Seniorenarbeit weit über die Kreisstadt bekannt ist, beendet seine ehrenamtliche Tätigkeiten und freut sich nun auf den Ruhestand.
Altenarbeit nicht in die Wiege gelegt
Würzberger hatte als junger Mann eine völlig andere Berufslaufbahn eingeschlagen. Bei der Bischemer Bäckerei Richard Erbacher erlernte er den Beruf des Bäckers und Konditors. Mehrere Jahre verbrachte er bei Bäckerein in Bad Mergentheim und Wertheim, hatte sogar Pläne in Uissigheim eine eigene Bäckerei zu eröffnen. Doch dazu, wie er mit einem verschmitzten Lächeln gesteht, fehlte letztlich das nötige Kleingeld. Auf Dauer hielt es ihn aber nicht in der Backstube und so wechselte er zu einer Baufirma, bei der er es zum Lagervorarbeiter brachte. Zur beruflichen Beschäftigung mit älteren Menschen kam er schließlich über seine Frau, die von 1972 bis 1980 die Altenbegegnungsstätte am schlossplatz leitete. So begann er 1973 mit der Umschulung zum Altenpfleger in einer Einrichtung in Königsheim/Taunus, in der er 1976 als Jahrgangsbester sein Pflegeexamen abschloss. Im Anschluss arbeitete er fünf Jahre im Haus Heimberg.
Neue Wirkungsstätte in Königheim
Im Jahre 1981 wechselte Würzberger nach Königheim, wo er im Haus St. Josef bis 1993 wirkte. Er begründete den offenen Seniorenkreis „Frohes Alter“, führte einen Männerstammtisch ein und organisierte Ausflugsfahrten und Altennachmittage. Ein weiteres Kind seines unermüdlichen Schaffens waren die „Tage der älteren Generation“, die in verschiedenen Gemeinden durchgeführt wurden. Ludwird Würzberger organisierte und begleitete Seniorenfreizeiten mit bis zu 50 Teilnehmern. Darüber hinaus trat er beim Bildungswerk als Referent zu den Themen „Altenpflege – ein neuer Beruf“ und „Alter als Erfüllung des Lebens“ auf. Insgesamt 60 Jahre war Würzberger Mitglied bei Kolping und dort maßgeblicher Ansprechpartner für Altenarbeit. In den letzten fünf Jahren leitete er einen Seniorenstammtisch im Adam-Rauscher-Haus in Tauberbischofsheim.
Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten
Auch über die Altenarbeit hinaus engagierte sich Würzberger für die Gesellschaft. In beiden katholischen Pfarrgemeinden der Kreisstadt wirkte er viele Jahre als Pfarrgemeinderat. Auch dem Fußball galt seine Liebe: Mehr als 30 Jahre war er im Kreis als Schiedsrichter unterwegs. Die Liebe zum Sport ist auch im Alter noch ungebrochen – mit großer Regelmäßigkeit begegnet man ihm und seiner Frau als Zuschauer beim Fußball sowie beim Handball. Mit großem Stolz blickt Ludwig Würzberger auf seine besondere Auszeichnung zurück. Zu seinem 30-jährigen Jubiläum im Seniorenkreis wurde ihm bei einer Veranstaltung mit über 300 Gästen die Bürgermedaille des Landes Baden-Württemberg überreicht.
Nach meiner Laufzeit möchte ich mich bei meiner Familie, meiner Frau Gertrud , Herrn Diakon Ville-Schnorr aus Lauda, Herrn Seibold, Herrn Kinzel und Frau Sabine von den fränkischen Nachrichten bedanken. Mein Dank gilt auch allen Geistigen.
Würzberger am 08.10.2024